Binäre Zahlen für die fünfte Klasse – ein Workshop in Lichtenberg

In der vergangenen Woche hatte uns die Friedrichsfelder Grundschule in Berlin Lichtenberg eingeladen, einen Workshop in der fünften Klasse durchzuführen. Auch dieses Mal haben wir wieder gänzlich ohne Computer gearbeitet. Als Thema hatten wir uns die binären Zahlen ausgesucht.

Vorab hatten wir den Wissensstand der Schüler abgefragt. Interessant war für uns, wie gut die Thematik angenommen und verstanden wird. Und natürlich die Reaktion auf das Format.

Materialien für den Workshop binäre Zahlen
Materialien für den Workshop binäre Zahlen

Die Klasse bestand aus 22 Schülern, 6 Mädchen und 16 Jungen. Wir waren zu zweit da, eine Person allein hätte eventuell auch gereicht, aber letztlich ist in den Arbeitsphasen jede Unterstützung willkommen. Wir hatten einige Arbeitsmittel vorbereitet, die wir im Laufe des Workshops benötigten. Grundlage für den Workshop war diesmal ein Kursprogramm von “Computer Science Unplugged“.

Wie lief der Workshop ab?

Zunächst haben wir die Kinder gefragt, was sie sich von der Stunde erwarten. Sie erwarteten Programmieren zu lernen, zu lernen wie ein Computer funktioniert und wollten ein Spiel programmieren. Also ging es los mit einem Gespräch darüber, wie und wo Computer ihre Daten speichern. Wir haben dann kurz den Zusammenhang mit den binären Zahlen erklärt. Diesen Teil haben wir möglichst kurz gehalten, denn der Workshop sollte genau kein Frontalunterricht werden und wir wollten das Interesse der Kinder nicht sofort wieder verlieren. Das Prinzip von 0 und 1, an und aus, konnten wir gut mit dem Licht in der Klasse erklären.

0 und 1 im Selbstversuch

Dann haben wir 5 Kinder nach vorn gerufen, die jeweils ein Bit darstellten. Nun haben wir die Kinder gebeten, die Bits zunächst hin und her, also an und aus, bzw. auf 0 und 1 zu drehen.

0 und 1 verstehen
0 und 1 verstehen

Im nächsten Schritt haben wir die Kinder die Karten aufklappen lassen und sie gebeten uns zu sagen, was Ihnen auffällt. Was wirklich gut ankam, waren die Pixelmonster, damit hatten wir ihre Aufmerksamkeit. Die Kinder haben sehr schnell verstanden, dass sich die Punktwerte von Karte zu Karte verdoppeln. Großartig. Da war auch die Lehrerin überrascht. So haben die Kinder auch schnell ausgerechnet, welchen Wert der sechste, siebte und achte Bit gehabt hätte.

Binär in Dezimal und wieder zurück

Nun gab es Aufgaben zum selber rechnen. Auch hier hatten wir Aufgabenkarten mit kleinen Monstern vorbereitet, die wurden uns aus der Hand gerissen.

Binaer in Dezimal und wieder zurück
Binaer in Dezimal und wieder zurück

Wir haben den Kindern außerdem kleine Bitkärtchen mit an die Hand gegeben, damit sie die Karten selber mit der Hand drehen können. Dieser Part lief als Gruppenarbeit ab. Sie konnten tatsächlich nicht genug kriegen. Wir hatten für jede Gruppe ca. 8-10 Aufgaben. Und die Kinder waren enttäuscht, dass sie nicht weiterrechnen konnten. Also merken fürs nächste mal: mehr Aufgaben.

Und jetzt das Ganze mit Buchstaben

Als nächstes haben wir die Kinder gefragt, wie das Ganze denn nun mit Buchstaben funktionieren könnte. Hierfür haben wir eine Übersetzung des Alphabets in Dezimalzahlen vorbereitet.

Dechifrieren - ein Spiel, das begeisterte
Dechifrieren – ein Spiel, das begeisterte

Die weitere Übersetzung in binäre Zahlen haben die Kinder sehr schnell selber geschafft. Um dieses Thema ebenfalls spielerisch anzugehen, hatten wir ein Rätsel vorbereitet. Die Kinder mußten aus einer Anzahl von binären Zahlen einen Satz dechifrieren. Auch hier trafen wir auf helle Begeisterung. Es hätten auch zwei oder drei solcher Rätsel sein können.

Abschluß und Fazit

Zum Abschluß haben wir die einzelnen Gruppen noch Wörter dechifrieren lassen, die zum Ende den Satz “Jetzt sind wir fertig.” ergab. Da brach keine Begeisterung aus, die Kinder wollten eigentlich mehr und weitermachen.
Wir haben noch eine Fragerunde angeschlossen. Den Kindern hat besonders die Gruppenarbeit gefallen. Besonders viel Spaß hatten sie an den Rätseln. Sie fanden den Workshop durchweg interessant.
Uns hat der Workshop wieder gezeigt, dass mit recht einfachen Mitteln ein komplexer Stoff mit Spaß transportiert werden kann. Die Kinder haben sich die Inhalte selbst erarbeitet und konnten so die von uns aufgegebenen Aufgaben eigenständig lösen.

Wir freuen uns auf den nächsten Workshop.

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